Das einstige VEG Sembten betrieb anfänglich Feld- und Viehwirtschaft. Es gehörten u.a. 200 Milchkühe und eine 3.000-der Schweinemastanlage zum Betrieb, welcher von Ernst Flache geleitet wurde.

Zur besseren Versorgung der Bevölkerung mit Obst und Gemüse wurde Sembten in 1972 zum Obstanbaugebiet erklärt. Im Jahre 1974 geht das VEG mit nur 25 ha Obstflächen zum VEG Obstbau Cottbus. Schon kurze Zeit später wurden auf rund 420 ha Ackerflächen Obstbäume gepflanzt. In Sembten standen hauptsächlich Äpfel, Süß- und Sauerkirschen, Birnen, Quitten und Stachelbeeren, aber auch Spargel und zeitweise Champignons wurden angebaut. Bis zu 1.250 Bienenvölker bestäubten die Obstbäume. Als Leiter der Obstproduktion fungierte Rudolf Freyer.

Äpfel und Kirschen brauchten aber auch viele Erntehelfer. Das VEG entschloss sich im Jahre 1981 zwei Schweineställe zu einem Lager für Erholung und Arbeit umzubauen. Zur Unterstützung der hiesigen Arbeitskräfte kamen jedes Jahr Schüler und Azubis, um als Saisonkräfte bei der Obsternte zu helfen. Z.B. waren ca. 3.000 t Äpfel zu pflücken.

Wie alle anderen Gutsbesitzer residierte die Betriebsleitung im Schloss. Während dieser Zeit wurde das Gelände des ehemaligen Rittergutes mit seinen Gebäuden, Park- und Teichanlagen noch gepflegt.

Nach der Wende folgte am 30.Juli 1991 ein trauriger Tag für den Obstbau. Der Betrieb wurde geschlossen. Rund 80 Arbeiter und Arbeiterinnen wurden entlassen.

Versuche, den Obstbaubetrieb zu retten, sind alle gescheitert.